Gründe für die Schäden und Reparaturen an den Wänden eines Blockhauses

Grundsätzlich ist gleich zum Anfang festzustellen, dass hier behandelte Reparaturmaßnahmen haben Ihren Ursprung in der Regel in 

  • einer mangelhaften Ausführung der Planung und Montage
  • minderwertige, zu dünne Blockbohlen 
  • falscher Anstrich
  • Im Altbau nachträglich falsch gedämmt: später kommt es zu Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung aufgrund falsch isolierter Außenwände 
  • Falsche oder keine Wartung und keine Inspektion nach Fertigstellung in erstem Jahr(en) je nach Ausführung der Konstruktionen
  • Regenrinnen und Fallrohre von Regenrinnen sind verstopft, undichtes Dach
  • Bepflanzung zu nahe an der Außenwand
  • Schmelz- und Regenwasser fließen nicht sofort am Fundament ab und der untere Teil der Wand ist dauerhaft nass.
  • Ein ausreichend hoher Sockel (Streifenfundament oder Bodenplatte) gewährleistet den optimalen Schutz für das Holzhaus gegen Beschädigungen durch Schmelzwasser und Regen. Die Erfahrungen im Holzbau belegen unmissverständlich, dass ein hoher Sockel ein wesentlicher Aspekt für die Langlebigkeit massiver Blockhäuser darstellt. In Deutschland wird diese Tatsache trotz genaue Angaben des Blockhausherstellers besonders häufig von Bauherren und Architekten missachtet. In Finnland wird für sämtliche Holzhäuser eine Sockelhöhe von mindestens 35–40 cm über dem Erdreich empfohlen. Eine zu geringe Sockelhöhe kann nicht durch einen ausgedehnten Dachüberstand kompensiert werden.

Ursachen des Sanierungsbedarfs von Holzhäusern

Normalerweise besteht die Notwendigkeit, den genaueren Zustand eines hochwertigen Blockhauses dann zu überprüfen, wenn Anzeichen von Schäden festgestellt wurden oder das Gebäude gründlich saniert werden muss. Die häufigsten Mängel an Blockhäusern werden durch die Ausführungsfehler, die zu niedrigen Fundamente, die Feuchtigkeit im Unterbau oder undichtes Dach verursacht. Die Ursache für Fäulnisschäden ist immer in die Konstruktion eingedrungene Feuchtigkeit. Dichtheit wird meistens durch die falsche Wartung und Pflege der Blockwandkonstruktion beeinträchtigt. Wandkonstruktion der Blockhausimitate mit zu dünnen Bohlen werden durch Verformungen der Wandkonstruktionen mit der Zeit undicht.

Der Zustand der Wände eines echten Blockhauses lässt sich am besten beurteilen, weil die dicken Wände einschalig sind. Bei den mit dünnen Brettern oder Bohlen ausgekleideten Blockbohlenhäuser mit Rahmenkonstruktion, Dämmung und Folien kann die Untersuchung von Schäden am Tragwerk das Öffnen der Konstruktionen erforderlich machen. 

Der Zustand der einschaligen Wände eines echten Blockhauses lässt sich leicht beurteilen. Deutlich schwieriger ist das Beurteilen des Zustandes von Blockhausimitate mit Sandwichkonstruktion, weil die Schäden und Schimmel in langer Zeitraum unbemerkt in der Dämmebene entstehen können. Bei ausgekleideten Blockhausimitaten kann die Untersuchung von Schäden am Rahmen mit der Dämmebene nur durch das Öffnen der Wandkonstruktion durchgeführt werden. Hier finden Sie eine oberflächliche Einführung in die Reparatur des Rahmens eines alten Blockhauses in echter Blockbauweise.

Untersuchung der Konstruktionen vor der Sanierung

Der Zustand eines alten Blockhauses sollte vor Beginn der Sanierung immer gründlich von Blockhausprofis untersucht werden.

Im Gebäude lohnt es sich, auf Anzeichen von Verformungen des Rahmens, sichtbare Schäden durch Durchhängen und Ausbeulen, sichtbare Feuchtigkeits- und Fäulnisschäden, die Verbindungen der Balkenrahmen zu achten. Ist der Dachfirst gerade? Zieht es neben den Außenwänden? Wenn möglich, sind die obersten Blockhölzer der Wände und Pfetten auf dem Dachboden zu prüfen. Es lohnt sich auch, das Fundament und die Entwässerung des Gebäudes zu überprüfen, wenn machbar

Sie können sich einen guten Überblick über den Zustand einer Blockwand verschaffen, indem Sie mit einem Hammer darauf klopfen – eine gesunde, gepflegte Blockwand erzeugt einen bissigen Klang, während ein von innen verfaulter Baumstamm einen hohlen, weicheren Klang erzeugt.

Soll der äußerliche Holzschutz aufgefrischt werden? Wenn der Anstich (Blasen unter dem Farbsicht) nicht diffusionsoffen ist, ist dies komplett zu entfernen und mit einem diffusionsoffenen Lasur zu behandeln.

Die häufigsten Schäden an Blockhäusern

Es gilt als romantischer Traum, inmitten einer verschneiten Landschaft zu leben, den Kamin anzuschüren, aber damit es so bleibt, muss auch ein Blockhaus gepflegt werden. Bei alten Blockhäusern werden die häufigsten Schäden durch die mangelhafte Ausführung der Streifenfundamente, Pfahlgründung oder Bodenplatte verursacht. Die ungleichmäßige Setzung der Fundamente verdreht den Blockrahmen und kann dazu führen, dass sich die Außenwände ausbeulen und es zieht im Haus. Ein häufiges Problem ist das Einsinken des Fundaments unter den schweren Außenwänden. Dies erkennt man in den Räumen meisten optisch an der leichten Schieflage der Böden.

Die häufigsten Schäden in dem unteren Bereich der Blockwand verursacht das zu niedrige Fundament unter den unteren Blockhölzern. Zu den Faktoren, die dies beeinflussen, gehören ein zugeschütteter, zu niedriger oder mit der Zeit eingesunkener Sockel, sowie auch die Ausführung des Sockels, eine schlecht belüftete Unterboden auf Pfahlgründung oder im Ofenfundament zurückgelassene waagerechte, tragende Holzbauteile.

Die Ursache für Fäulnisschäden ist immer Feuchtigkeit, die in die Blockwand gelangt ist. Das Durchnässen kann durch Bodenfeuchtigkeit, Regenwasser, beschädigte Dampfsperre oder ein Rohrleck verursacht werden. Vergrauung, Rissbildung und Oberflächenabnutzung gehören zur natürlichen Alterung einer blanken Blockwand im Außenbereich. Der Schaden in einer dicken Massivholzwand ohne Dämmebene und Plastik schreitet sehr langsam voran. 

Mit der Zeit können sich im schlimmsten Fall Fäulnisnester durch falsche Oberflächenbehandlung der Fassade bilden, die sich im Splintholz des Rundholzes tief ins Holz erstrecken kann.

Alte Blockhäuser weisen manchmal Fäulnisschäden an der Außenwandkonstruktion auf Höhe der Zwischendecke des Dachbodens auf. Das Dach ist undicht geworden und die Feuchtigkeit gelangte unbemerkt in die Isolierung. Eine Ursache für die Schäden kann auch die Feuchtigkeit der Raumluft sein, die über die nicht luftdichte Verbindung zwischen Wand und Decke nach oben gedrückt wurde.

Das Prinzip der Reparaturarbeiten

Eine Blockwand wird in erster Linie immer mit einem Blockholz repariert. Reparaturen und Flicken sollten nicht auffällig hervorstechen. Insbesondere bei Holzwänden muss die Arbeit so erfolgen, dass sich die Sanierung sowohl baulich als auch in der Arbeitsweise an die Umgebung anpasst. Wenn die Oberfläche des alten Blockhauses unbehandelt ist, ist es nicht notwendig, die neue Holzoberfläche zu patinieren, das Holz wird in ein paar Jahren grau. Wenn die Sockel zu niedrig sind, sollen die unteren Holzteile regelmäßig überprüft und gegebenenfalls behandelt werden. Trotz des Grundsatzes, die alte Struktur zu bewahren, ist es notwendig, offensichtliche Konstruktionsfehler stets zu beheben. 

Ausbessern und Erneuern eines beschädigten Blockholzbalkens

Bei der Reparatur einer Holzwand in der Blockholzbauweise wird vorzugsweise ein alter Blockholzbalken oder Bohle in gleicher Art verwendet. Ein frisches Holz schrumpft beim Trocknen, wodurch der Bauteil in der Wand leicht wackelig wird. Reparaturen an Massivholzwand werden durch Ausstemmen des beschädigten Teils des Holzes durchgeführt, der sich in einem schlechten Zustand befindet. 

Beschädigter Teil wird gradlinig ausgestemmt und die Nähte des Ersatzteils werden an natürlichen Stellen im Holzwand „verschwinden“. Die Unterkante des Ersatzteils wird schräg nach außen geformt, um zu verhindern, dass Regenwasser in die Naht eindringt. Der Austausch der Blockholzbalken, Naturstämme oder Rundbohlen erfolgt durch Anheben des gesamten Oberteils auf die Stützen oder durch Demontage der oberen Bauteile für die Zeit der Arbeiten.

Austausch der untersten Blockhölzer

Aufgrund von Feuchtigkeitsschäden müssen heutzutage manchmal die untersten Holzteile eines antiken Gebäudes oder deren Teile ausgetauscht werden. Das sogenannte „Beschlagen“ von Blockhäusern war eine normale Instandhaltung von den uralten Blockhäusern, die vor der industriellen Fertigung und modernen Produktionsmethoden errichtet wurden. 

Sehr alte Blockhäuser wurden sogar direkt auf den „Lehmkuchen“ gebaut, wobei die Bauherren in den vergangenen Jahrhunderten bereits während der Bauphase auf den regelmäßigen Austausch des unteren Blockholzbalkens wussten. 

Oft ist es notwendig, Bauteile zu demontieren, die die Reparaturarbeiten verhindern, wie die Verkleidung der Fenster und am unteren Bereich der Wände. Beim Bedarf sollten auch die Fenster aus ihrem Platz ausgebaut werden, damit sie die Bewegung der Wandkonstruktion nicht die Fenster beeinträchtigen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass rund um den Schornstein genügend Platz vorhanden ist.

Austausch von Naturstamm, Rundholz oder Vierkantbalken

Heutzutage kommt der Austausch von unteren Holzbauteilen dann vor, wenn der technische Holzschutz des unteren Holzteils vernachlässigt wurde. Zu niedrige Sockel bieten keinen ausreichenden Schutz dem Holz vor Feuchtigkeitsschäden durch Schmelzwasser und Spritzen von Starkregen.

Bei der Erneuerung der Blockholzbalken muss das Gebäude vorübergehend angehoben werden. Das Gebäude wird an mindestens drei Punkten gleichmäßig angehoben, sodass keine starken Verzerrungen im Rahmen entstehen. Am einfachsten ist es, den morschen Teil abzusägen und den Wagenheber direkt unter der Wand zu platzieren. Eine andere Möglichkeit besteht darin, aus Stahlprofilen geschweißter Hebewinkel zu verwenden, wobei das Abheben neben dem Sockel erfolgen kann.

Das neue Vierkantholz, Rundbohle oder der Naturstamm wird vorläufig angebracht, sodass die Form des oberen Bauteils markiert werden kann. Das Holzstück muss sowohl von der Oberseite als auch von der Unterseite aus geschnitzt werden, damit die Unterseite passend zum Sockel geformt ist. Der Eckriegel wird entsprechend der alten Verbindung gefertigt.

Als Isolierung gegen Feuchtigkeit wird zwischen Sockel und Holz ein Streifen Bitumenpappe gelegt.

Die Gebäude, in denen die Grundöfen und Rauchzüge an der Blockwand gemauert worden sind, können die Wände nicht angehoben werden. Schon ein kleiner Riss im Mauerwerk kann beim Bewegen des Rahmens zur Brandgefahr führen.

Die Begründung des Fundaments vom Haus hat nachgegeben

Das Blockhaus, das im Laufe der Jahre aufgrund mangelnder Begründung des Fundaments schief geworden ist, muss sehr sorgfältig begradigt werden. Das Richten erfolgt durch Anheben des Gebäudes mit den gleichen Methoden wie die im vorherigen Absatz beschriebene Austausch des Blockholzes. Durch die Erhöhung des Sockels wird das Gebäude in seiner neuen Position gestützt.

Begradigung von langen Außenwänden

Wölbungen der zu langen Außenwände mit dünnen Bohlen ohne aussteifende Kreuzecken können mit unterschiedlichen Methoden korrigiert werden. Die tatsächliche Methode wird nach der Ursache der Ausbuchtung ausgewählt.  Ein Knicken zu dünner Bohlen in einer Nut und Federverbindung kann in der Regel nicht beseitigt werden.

Die Ausbuchtung einer langen Wand soll mithilfe von Hilfskonstruktionen begradigt werden. Die Handwerker ziehen vorsichtig die Wände so zusammen, dass sie senkrecht gerade stehen. Die Wand kann mithilfe einer starken Seilrolle und einem stabilen Holzbalken gerade gezogen werden. 

Zum Schluss wird an den beiden Seiten des Wandteils ein dickes, stabilisierendes Stützholz gleitend mit Schrauben angebracht. Das Gewicht des Dachs und der Zwischendecke an der Wand sollte durch Anheben der Decke während der Arbeiten verringert werden.

Eine Ausbuchtung der Wand oder die Schieflage einzelner Bohlen kann auch dadurch verursacht werden, dass die aussteifenden T-Hölzer der Öffnungen nicht stark genug sind oder sogar ganz fehlen. Zum Beheben des Problems muss die Wand provisorisch gestützt werden. Die fehlenden oder zu dünnen T-Hölzern werden mit stärkeren, aussteifenden T-Hölzer ersetzt.  

Verdrehungen der zu dünnen Bohlen: was tun?

Wandkonstruktionen, die mit zu dünnen Bohlen gebaut wurden, werden mit der Zeit undicht aufgrund von Verdrehungen. Schäden der dünnen Bohlen, die mit der Zeit durch Verdrehungen entstehen, sind schwer oder gar nicht zu reparieren. Als Lösung bleibt, dass die Außenwände mit einer zusätzlichen Holzverschalung verkleidet wird. Die richtige Ausführung der Sanierung von einer Fassade ist abhängig von dem Aufbau der vorhandenen Außenwandkonstruktion.

Nachträgliches Abdichten eines Naturstammhauses

Fugenversiegelung nach alter Tradition Foto Alexey Hulsov auf Pixabay
Fugenversiegelung nach alter Tradition Foto Alexey Hulsov auf Pixabay

Durch Dichtungsbänder lässt sich die Dichtheit der Blockwand im Innern des Naturstammhauses verbessern. Als Abdichtung wird meist Naturfaserbänder, zum Beispiel aus Leinen, verwendet. Die Isolierung für das Abdichten wird zu einem losen Seil geformt und ggf. in mehreren Lagen fest mit einem Keil aus Hartholz oder Eisen in die Spalte zwischen den Baumstämmen geschlagen.  

Für die Sanierung der Außenseite wird heutzutage eine spezielle PE Polyethylen Fugenhinterfüllschnur (geschlossenzellig)  kombiniert mit Acryl-Dichtmasse verwendet. Für breite Fugen ist Acryl-Dichtmasse mit Sand erforderlich. 

Die Fugendichtmasse für die nachträgliche Abdichtung von Wandfugen und Eckverkämmungen der Fassade wird mit Auspresspistole ausgespritzt. Eine nachträgliche Fugenabdichtung kann bei optimalem Einbau der Baumstämme vermieden werden. 

Naturstammhaus - Foto Armin Sinzinger auf Pixabay
Naturstammhaus - Foto Armin Sinzinger auf Pixabay

Die Energieeinsparverordnung fordert den Nachweis der Winddichtigkeit auch für Naturstammhäuser und somit den Nachweis mittels Blower-Door-Test oder ‘WINCON’-Gerät. In den Neubauten von Naturstammhäusern kann diese geforderte Dichtigkeit z. B. mit M-Seal-Wanddichtung dauerhaft und zuverlässig erreicht werden. Die Erfahrungen zeigen, dass auch ein fehlerfrei errichtetes Naturstammhaus mit den verbauten flexiblen Dichtstoffe generell alle Anforderung an die Gebäudehülle erfüllt.

Instandhaltung der Fassade

Die Fassade jedes Hauses, auch des Holzhauses sollte im Rahmen der jährlichen Wartung des Gebäudes regelmäßig überprüft werden. Der diffusionsoffene Holzschutz wird rechtzeitig erneuert, bevor die Farbe beginnt abzublättern.

Vor allem die unteren Teile der Verkleidung sind anfällig für Feuchtigkeitsschäden durch zu nahe Bepflanzung an den Wänden, zu niedrige Fundamente, durch Spritzen des Schmelzwassers oder des Starkregens. Etwaige Schäden müssen rechtzeitig behoben werden. Die Farbe der Fassade auf der Südseite des Hauses verblasst in der Regel durch den Einfluss der Sonne schneller.

Fazit

Jedes Haus ist einzigartig und verdient eine maßgeschneiderte Sanierung, die sorgfältig geplant werden muss. Gibt es eine allgemeine Regel, die für alte Gebäude gilt? Nein! Deshalb sind fundierte Fachkenntnisse im Blockhausbau unerlässlich, um die beste Lösung für jedes Objekt zu finden. Denn jedes alte Haus hat seine eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen, die es zu meistern gilt.


Der Beitrag wurde von dem Admin dieser Seite geschrieben.

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