Im Volksmund heißt es zwar "Scherben bringen Glück", doch wer einen Glasbruch verursacht, muss letzten Endes in der Regel hohe Kosten ausgleichen. Eine Glasbruchversicherung kann deshalb sinnvoll sein. Welche Dinge in dieser Versicherung mit eingeschlossen sind, für wen sich der zusätzliche Versicherungsschutz lohnt und welche Alternativen es zur Glasbruchversicherung gibt, erklären wir im folgenden Beitrag.
Warum kommt es immer wieder zu Glasbruch bei Immobilien?
Ein fehlplatzierter Schuss mit dem Fußball in Richtung Fenster, die umgestoßene Vase auf dem teuren Glastisch oder der starke Wind, der die Terrassentür zum Bersten gebracht hat - solche Missgeschicke können schnell passieren. Und da Glas bekannterweise nicht nur empfindlich ist, sondern auch nicht repariert werden kann, müssen die Verursacher teils hohe Wiederbeschaffungskosten begleichen. Genau hiervor kann die Glasbruchversicherung schützen, denn während Hausrat- und Haftpflichtversicherungen Glasschäden nur in bestimmten Fällen abdecken (meist Sturm, Feuer, Hagel), übernimmt die Glasbruchversicherung auch Schäden, die durch Unachtsamkeit des Versicherten herbeigeführt wurden.
Was genau ist eine Glasbruchversicherung?
Glasbruchversicherungen übernehmen die Kosten, wenn im oder am Haus Glas- oder Kunststoffscheiben zerbersten. Dies gilt sowohl für die Verglasung am Gebäude (Fenster, Türen, etc.), als auch für verbaute Glasfronten im Mobiliar. Je nach Versicherungsunternehmen lassen sich die Gebäude- und Mobiliarverglasungen separat oder auch zusammen versichern. Wer eine Glasbruchversicherung abgeschlossen hat, kann gelassen bleiben wenn es zum Schadensfall kommt, denn für den Versicherer spielt es in der Regel keine Rolle, wodurch der Schaden entstanden ist. Bei den meisten Versicherern ist also auch grobe Fahrlässigkeit mit in den Leistungen eingeschlossen. Die Glasbruchversicherung unterscheidet sich damit erheblich zu Hausrat- oder Gebäudeversicherungen, bei denen die Schadensursache grundsätzlich geprüft wird. Ausgeschlossen sind selbstverständlich vorsätzliche Handlungen.
Welche Dinge gehören nicht zum Versicherungsschutz?
Glasbruchversicherungen greifen in der Regel nur dann, wenn ein Objekt aus Glas auch wirklich zerbrochen ist. Schrammen, Kratzer oder Absplitterungen gehören nicht zum Versicherungsschutz. Zudem kommt die Versicherung nicht auf, wenn Isolierverglasungen eintrüben. Leichte Beschädigungen oder kleine Schönheitsfehler werden also nicht übernommen. Dies hat natürlich einen bestimmten Grund: Würde die Versicherungsgesellschaft für jede minimale Beschädigung aufkommen, würde dies den Schadensaufwand erheblich in die Höhe treiben und damit auch die Prämien. Dies wäre sicherlich nicht im Interesse der Kunden, schließlich sind Glasbruchversicherungen relativ günstig. Darüber hinaus sind in der Regel auch Smartphones, Monitore oder Tablets, Brillen, Hohlgläser wie Vasen und Beleuchtungen nicht in der Glasbruchversicherung eingeschlossen.
Für wen lohnt sich eine Glasbruchversicherung?
Für Haus- und Wohnungseigentümer kann eine Glasbruchversicherung ebenso beim Versicherungsschutz eine sinnvolle Ergänzung sein, als auch für Mieter. Die Zusatzversicherung ist beispielsweise dann sinnvoll, wenn in einem Haus viel Glas verbaut wurde und die Gefahr eines Glasbruchs damit besonders hoch ist. Zwar kann eine Absicherung gegen Glasschäden in der Hausratversicherung ebenfalls enthalten sein, Standard ist dies allerdings nicht. Somit gilt grundsätzlich: Wer sich gegen sämtliche möglichen Glasschäden absichern möchte, sollte den Abschluss einer Glasbruchversicherung in Erwägung ziehen. Gleiches gilt für Verbraucher, in deren Wohnräumen besonders viel Glas vorzufinden ist.
Welche Alternativen gibt es zu Glasbruchversicherungen?
Es ist wichtig im Vorfeld genau zu prüfen, welchen Versicherungsschutz die bereits bestehenden Policen bieten. Auch wenn Hausrat-, Gebäude- und Haftpflichtversicherungen Glasschäden in bestimmten Fällen abdecken, ist die Glasbruchversicherung trotzdem eine sinnvolle Zusatzversicherung. Egal ob das Aquarium zerspringt, Randalierer die Terrassentür zerstören, die Duschkabine mit dem Besenstiel beschädigt wird, beim Kochen das Ceranfeld zerberstet oder der Wind hochwertige Fenster mit Schallschutz zu Bruch bringt - für die Versicherungsgesellschaften spielt es keine Rolle, warum und wie der Schaden entstanden ist. Die oben genannten Versicherungen decken hingegen ausschließlich Schäden ab, die infolge von Hagel Sturm oder Feuer entstanden sind.
Das Fazit
Entscheidend bei der Frage, ob sich eine Glasbruchversicherung lohnt oder nicht, ist die individuelle Wohn- und Lebenssituation. Wer ein Haus mit vielen Glasfronten sein Eigen nennt, einen Wintergarten hat oder viel Glas innerhalb der Wohnräume besitzt, sollte auf jeden Fall über eine Glasbruchversicherung nachdenken, um im Schadensfall hohe Kosten für die Wiederbeschaffung zu vermeiden.
Verantwortlich für diesen Artikel ist der Autor Alfred Neumann.
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